Saturday, April 15, 2006

 

Easter is for beggars


Some people, when you asked them about their view of Christianity, point to suffering as the main reason they cannot believe. People suffering seems to indicate that God either does not care, or that he is unable to do anything about it. In both cases he is not a God one would want to believe in. The message of Easter squarely deals with both of those objections, if we look closely. Easter has nothing to do with bunnies or coloured eggs, but celebrates a historical event, when a man was condemned to death, primarily because of his claim to be God, even though he clearly was a man. For the religious people of his time, that was impossible, for God was not a man, and a man could not be God.

Christianity puts this belief on its head. We believe that God does care about suffering, but not like somebody giving a donation for tsunami relief, rather like somebody moving to Asia to share the lot of tsunami victims. Put differently, God does not just have pity on the beggar, he becomes a beggar himself. This is total solidarity, total identification, an act which would be remarkable for anybody to perform. But we believe that the one who performed this act was God, and that makes it different.

When God becomes a beggar, the fate of beggars changes forever: those living on the streets receive a new dignity, and God living among them fills their lives with his light and presence. In fact God becoming one of them means they stay beggars no longer. God did become a man and shared in our humanity, frailty and suffering, yes even in our mortality, but the story does not end there. After being laid in the tomb, he came to life again, he rose.

The one who became a beggar returned to his former state of heavenly glory, still wearing the beggars’ clothes: so from now on any beggar has access to the life of God as well. When Jesus rose and returned to heaven, he did so as a human being, and now all of us are invited to share the life he leads with God. As the Bible puts it “God rescued us from dead-end alleys and dark dungeons. He's set us up in the kingdom of the Son he loves so much”.

So happy Easter, “fellow beggar”!


Sunday, April 09, 2006

 

Rauchopfer oder Menschlichkeit

Seit ungefähr 5 Monaten ist die Zahl 80 eine fast magische Ziffer für mich geworden: seit dem Beginn meiner Krankheit hat die Anzahl der unbeantworteten E-Mails in meiner „Inbox“ nie diese Zahl unterschritten. Damit steht 80 auch fast als Chiffre für eine vollkommen neue Lebenserfahrung, jene der Überforderung. Es scheint, sowohl in meiner Post als auch in anderen Belangen, dass ich für Tätigkeit, die ich erledige, ebensoviele Aufgaben oder Verantwrotungsbereiche vernachlässige. Nicht weil ich faul bin, sondern meine Kräfte nicht reichen.
Obgleich ich weiss, dass mein Gesundheitszustand eine berechtigte Entschuldigung für diesen Stand der Dinge darstellt, fühle ich mich dennoch ständig unwohl. Irgendwie schulde ich all diesen Menschen eine Antwort und schweigen ist unhöflich. Es besteht ein unwahrscheinlicher Druck, den Erwartungen gerecht zu werden, koste es, was es wolle.
Was ich hier beschreibe ist für viele Zeitgenossen tägliche Wirklichkeit, und das ohne Tropenvirus und chronisches Ermüdungssymptom. Irgendwie hat der Tag einfach nicht soviele Stunden wie meine Pläne und Verantwortlichkeiten es verlangen. Nur straffere Zeitplanung und größere Effizienz können aus diesem Problem heraushelfen.
Während ich mich mit der Absurdität dieses Situation herumschlug, kam mir ein Bibelvers unter, der auf seltsame Weise Antwort auf mein Dilemma zu geben scheint.

Darum spricht Christus bei seinem Eintritt in die Welt: Schlacht- und Speiseopfer hast du nicht gefordert, doch einen Leib hast du mir geschaffen (Hebräer 10,5)
Da ist die Rede von Christus, der bei seinem Kommen in unsere Welt etwas klarbekommt in seinem Kopf: es geht nicht um die Zahl von guten Werken und heroischen Taten, die er in dieser Welt vollbringt. Vielmehr schaut Gott auf seine Ganzhingabe, und das ist durch seinen Leib symbolisiert. Aber noch etwas anderes besagt dieser Vers: was immer Christus, der Sohn Gottes, für seinen Vater bewirken kann, es muss in Raum und Zeit hinein, und damit ist es durch den Leib Jesu begrenzt. Jesus kann nur das tun, wozu sein Leib in der Lage ist.

Die Anwendung dieses Prinzip auf uns erlebe ich aber als revoluntionär, denn das bedeutet, dass keiner von uns Dinge tun kann, wenn sein Körper nicht mitspielt. Wie oft versuche wir aber, unseren Körper zu ignorieren und einfach mehr tun zu wollen als der Leib zulässt. Die befreiende Botschaft dieses Bibelverses ist hingegen, dass wir Menschen in Raum und Zeit sind und daher nie in der Lage sein werden, alles zu erfüllen, was wir gerne täten. Gott hat uns einen Leib geschaffen, und der ist somit eine gottgewollte Grenze.

Ich weiss nicht, was dieser Schluss für die Arbeit anderer bedeutet, aber für mich kommt das sowohl als eine Erleichterung als auch als Herausforderung: ich bin erleichtert, weil ich zu begreifen beginne, dass die Erwartugnen anderer nicht der definitive Maßstab sind, wieviel ich zu leisten habe. Aber ich bin auch dazu angehalten, meine menschlichen Grenzen ernstzunehmen und mir nicht mehr aufzuhalsen, als ich innerhalb dieser Grenzen zu leisten in der Lage bin. Das bedeutet aber auch, immer wieder nein zu sagen, wenn Einladungen, Bitten oder Projekte an mich herangetragen werden.

In diesem Sinne meine ich, dass wir alle etwas vom Hebräerbrief lernen können, was immer unsere Einstellung zum Christentum und der Bibel ist. Innerhalb der leiblichen Grenzen zu leben ist menschlich, ja macht uns erst zu wirklichen Menschen. Nicht viele Rauchopfer, sondern Taten der Hingabe machen die Qualität unseres Lebens aus.

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